Angststörungen: Vermeidung schadet, Konfrontation hilft

Menschen mit einer Angststörung neigen dazu, alles zu meiden, was die Angst auslöst, z. B. Aufzüge, Flugzeuge, Spinnen oder Prüfungen. Dadurch chronifiziert allerdings die Angst und kann das Leben immer mehr einschränken. Dies kann sogar dazu führen, dass es unmöglich erscheint, das Haus zu verlassen. Eine Besserung dieser belastenden Erkrankung ist durch eine Konfrontation mit der Angst möglich. Durch eine Exposition, also ein absichtliches Aufsuchen der angstauslösenden Situation, stellt sich der Betroffene in der Verhaltenstherapie seiner Angst und lernt, sie auszuhalten. Zudem erlebt er, dass die Angst nicht wie erwartet immer größer wird, sondern von selbst wieder abflaut, auch wenn die ängstigende Situation fortbesteht. Dies hilft, auf Vermeidung zu verzichten und den eigenen Aktionsradius wieder zu vergrößern. Oft braucht es dafür therapeutische Hilfe.

Diese Zusammenhänge wurden beim Patientenkolloquium der Uniklinik Bonn von PD Dr. Rupert Conrad und Dr. Ingo Wegener ausführlich erläutert. Beide arbeiten an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, an der Patienten mit Angststörungen stationär umfassend tiefenpsychologisch, verhaltenstherapeutisch sowie mit Entspannungsverfahren, Körperwahrnehmung und Gestaltungstherapie behandelt werden.

Wenn Sie sich Ihrer Angst stellen, können Sie sie in den Griff bekommen.